Nachdem ihre Mutter ermordet wurde

«Ich habe mich entschieden, Gott zu vertrauen»

Erst verschwindet ihre Mutter, dann stellt sich raus, dass sie ermordet wurde. Völlig zerrissen versucht Jeny Rempening aus München, irgendwie weiterzuleben. Dann hat sie einen Traum, in dem Gott zu ihr spricht...
Jeny Rempening

Ich bin in Mexiko aufgewachsen. Wir waren eine lustige und glückliche Familie. Bis zu dem Tag im Dezember 2012. Meine Mutter, meine Tante und zwei Cousinen waren auf dem Weg zu einer Beerdigung in einem anderen Ort. Doch sie kamen nie an. Tagelang suchten wir nach ihnen und vertrauten Gott zu hundert Prozent, dass er sie zu uns zurück bringt.

Irgendwann kam der Anruf, dass die vier gefunden wurden. Tot. Ermordet. Es war unfassbar. Als würde einem der Boden unter den Füssen weggezogen werden. Zu dem Schock kam die Angst um das eigene Leben. Wir fühlten uns von der willkürlichen Kriminalität in Mexiko bedroht. Mein Bruder studierte zu der Zeit in Deutschland und so beschlossen mein Vater und ich, dort einen Neuanfang zu wagen.

Völlig zerrissen

Es war sehr schwer für mich in Deutschland. Alles, was ich kannte, was mir wichtig war und was ich konnte, war in Deutschland auf einmal weg. Ich fand keine Arbeit und hatte keine Freunde. Dazu kam, dass nun die Trauer um meine Mutter wie eine Flutwelle über mich hereinbrach. Anfangs war ich so stark gewesen, aber jetzt war einfach alles zu viel. Warum meine Mutter? Warum hatten wir keine zweite Chance miteinander?

Nach einigen Monaten teilte uns mein Vater mit, dass er zurück nach Mexiko geht und dort wieder heiraten wird. Für meinen Bruder und mich war das wie ein Schlag ins Gesicht. Wir hatten nicht einmal mitbekommen, dass er jemanden kennengelernt hatte. Ich fühlte mich verlassen und war so enttäuscht. Jetzt hatte ich also auch noch meinen Vater verloren. Auch mein Bruder kam mit seiner Trauer kaum zurecht. Es fühlte sich so an, als hätte selbst Gott mich verlassen. Ich war mit meinem Schmerz ganz allein und am Tiefpunkt angekommen. In dieser Zeit hörte ich immer wieder die Gedanken in mir: «Du bist allein. Du bleibst für immer allein.»

Gott hat andere Gedanken für mich

Eines nachts hatte ich einen Traum, in dem Gott zu mir sprach. Im Traum stand ich mit Gott vor einem hohen Berg und er sagte zu mir: «Das ist dein Ziel. Der Weg zu deinem Ziel ist ein Prozess. Er ist nicht leicht und du wirst dich oft einsam fühlen. Doch ganz gleich, wie du dich fühlst oder wie die Umstände aussehen: Ich werde immer da sein. Und zusammen kriegen wir das hin.» Als ich aufwachte wusste ich, dass ich Gott auf meinem Weg vertrauen kann und dass ich niemals alleine bin. Das hat mir Hoffnung geschenkt und neuen Mut, um weiterzukämpfen.

Durch das Reden Gottes habe ich mich innerlich verändert. Denn ich habe gelernt, mich nicht durch meine Umstände bestimmen zu lassen. In meinem Leben ist immer noch nicht alles gut und vieles ist anders, als ich mir das vorgestellt habe. Aber zusammen mit Gott kann ich es schaffen, meinen Weg zu gehen. Ich habe mich entschieden auch in schwierigen Zeiten Gott zu vertrauen.

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Datum: 12.11.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / ERF Medien / ICF München

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