«Wage es nicht, aufzugeben!»

Wie Jesus eine Crack-Abhängige vor Selbstmord bewahrte

Schon als Teenagerin rutscht Anneshia Freeman in die Alkohol- und Drogensucht. Zwölf Jahre lebt sie später auf der Strasse, die Sucht finanziert sie durch Prostitution. Bis sie aufgeben will. Der Selbstmord ist schon geplant – da greift Jesus ein.
Anneshia Freeman
Anneshia Freeman ermutigt andere Drogenabhängige, nicht aufzugeben und an Gott festzuhalten.

Anneshia Freemans Start ins Leben ist kein einfacher. «Meine Kindheit war geprägt von Missbrauch; psychischer, emotionaler, geistlicher und sexueller Missbrauch.» Sie wächst ohne Vater auf, ihre Mutter leidet an Schizophrenie. Die durch ihre Krankheit extrem fanatisch religiöse Frau zwingt ihre Kinder, stundenlang auf den Knien die Bibel zu lesen und zu beten. «Ich hatte eine persönliche Beziehung zu Gott, aber sie war gestört. Mit sieben oder acht Jahren bat ich Gott, in mein Leben zu kommen. Damals war ich glücklich und erzählte es meiner Mutter. Doch sie hatte ein sehr legalistisches Konzept von Gott. Die Beziehung zu ihm war an Bedingungen geknüpft und ich musste perfekt sein. Als ich Teenager wurde, kam ich an den Punkt, an dem ich dachte: 'Warum versuche ich es überhaupt?'»

Was Anneshia weder in ihrer Familie noch in ihrem Glauben findet, sucht sie bald darauf in Drogen und Alkohol. Doch ihre Abhängigkeit ist teuer. Wie kann sie sich das leisten? «Als ich 13 war, sah ich äusserlich wie 21 oder 22 aus, wie eine erwachsene Frau. Zu der Zeit dachte ich nicht, dass ich mich prostituierte, aber ich tat letztlich genau das: Ich bot anderen Sex an, um im Gegenzug Drogen und Alkohol zu erhalten.»

Im Crack gefangen

Nach ihrem Schulabschluss rennt das Mädchen von zu Hause fort. Sie lebt in der Grossstadt Chicago, konsumiert Marihuana, Alkohol, ab und zu Kokain. Doch dann wird es immer mehr. «Ich hörte auf, meine Rechnungen zu bezahlen. Mein gesamtes Geld ging in die Kokainabhängigkeit. Mein Arbeitgeber schickte mich zur Rehabilitation – dort musste ich zugeben, dass ich ein Problem hatte. Aber am Tag nach dem Programm kam ich nach Hause und wurde wieder high.»

Es wird so schlimm, dass die junge Frau wieder zurück nach Detroit geht. Hier gerät sie in die «Crack-Kokain-Subkultur», wohnt in sogenannten «Crack-Häusern». Zwölf Jahre lang lebt Anneshia auf der Strasse, wo sie immer wieder Opfer von physischer und sexueller Gewalt wird. «Ich hatte gewusst, dass es das Böse gibt, aber in diesen Crack-Häusern erlebte ich das Böse am eigenen Körper. Wie oft hatte ich eine Pistole am Kopf, würgende Hände um meinen Hals – das ist einfach Teil dieses Lebens… Ich wusste, dass viele der Dinge, die ich tat, von Gott verabscheut wurden, aber gleichzeitig brauchte ich die Drogen!»

«Wage es nicht, aufzugeben!»

Sie will ausbrechen, sieht aber keinen Ausweg. Eines Tages geht sie zu einer nahegelegenen Bushaltestelle. «Ich wollte aber nicht mit dem Bus fahren, ich wollte mich umbringen. Ich hatte alles geplant und wartete nur auf den richtigen Moment, um mich auf die Strasse zu stürzen. Mit einem Mal ging hinter mir ein Mann vorbei, hielt kurz an und sagte: ‚Wage es nicht, aufzugeben!‘ Ich glaube, dass es ein Engel war. Entweder das, oder einfach jemand, der in dem Moment von Gott gebraucht wurde…»

Ein Gott, der sich interessiert

Anneshia ist wie getroffen: Gott ist an ihr interessiert! «Ich dachte: 'Wow, da ist ein Gott, der sich dafür interessiert, ob sich eine Prostituierte und Crack-Abhängige umbringt oder nicht, und der durch jemanden zu mir spricht, den ich nicht kenne und der gar nicht weiss, was ich gerade machen will…'»

Dies Wissen verändert ihr Leben für immer. Wenige Tage später trifft sie die Entscheidung, Gott ihr Leben zu geben und ihm zu erlauben, sie zu verändern. «Als ich das Crack-Motel verliess, hörte ich in mir die Stimme Gottes: 'Entscheide dich heute, wem du dienen möchtest!'» Die junge Frau weiss, dass, wenn sie nicht sofort dies Leben verlässt, sie an diesem Ort sterben wird. Also trifft sie die Entscheidung für Jesus. «Das war am 7. August 2000 – und seither habe ich keine Droge mehr angefasst, auch keinen Alkohol!»

Befreit, um anderen zu helfen

Anneshias Leben verändert sich komplett. Sie besucht eine Gemeinde und durchlebt diverse Rehabilitationen. Doch ihren wirklichen Lebenssinn findet sie im Kreuz Jesu. «Das Kreuz bedeutet mir so viel. Es bedeutet, dass ich Zugang zu Gott habe. Als Jesu starb, sagte er mir damit: 'Ich liebe dich, obwohl du sündigst. Ich liebe deine Sünde nicht, aber ich liebe dich!' Und er hat mich gerettet. Er hat mir ein Leben geschenkt, wie ich es mir nie hätte träumen lassen…»

In den vergangenen zehn Jahren hat Anneshia studiert und insgesamt drei Universitätstitel erhalten. Heute ist sie offiziell anerkannte Beraterin für Abhängige und hat ein stadtweites Programm entwickelt, um Prostituierten zu helfen, das Milieu zu verlassen. «Gott hat mir diese Gabe geschenkt. Er hat mich befreit und gebraucht mich jetzt, um anderen Frauen zu helfen. Das ist so unglaublich. Wenn du denkst, dass du ein hoffnungsloser Fall bist, dann ist das eine Lüge der Hölle. Denn egal, was du getan hast, Gott kann dein Leben komplett umkrempeln, so sehr, dass du es hinterher nicht mehr wiedererkennst!»

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Datum: 25.08.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN

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