John Schlitt

«Selbstmord war für mich die beste Lösung!»

Seine Band hatte Erfolg, und er war der Star. Dann der Rausschmiss. Drogen und Alkohol. Und als er in die Augen seines kleinen Sohnes sah, wollte er sich umbringen. Lesen Sie die packende Lebensgeschichte des «Petra»-Sängers John Schlitt.
John Schlitt
Petra
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John Schlitt

«Sie war mein Leben», schildert John Schlitt, mit weit aufgerissenen Augen. «Sie», das ist die Rockband, in der er früher spielte. «Unsere Platten hatten Erfolg, und wir tourten durch ganz Amerika.» Doch der Alltag zollte seinen Tribut: Streit, Drugs and Rock’n'Roll. John («Ich wollte ein grosser Rock-Star werden ...») und sein Keyboarder gerieten einander in die langen Haare.

«Ich nahm Kokain, und er war noch tiefer im Drogensumpf.» Ein Machtkampf entbrannte. Eine Passage im Vertrag sorgte dafür, dass Johns Feind mehr Macht hatte. «Er hatte ein wenig mehr Power als ich.» John spricht jedes dieser Worte einzeln aus und zeigt mit den Fingern den Unterschied an.


Rausgeschmissen

«Er nutzte das aus und warf mich aus der Band. Ich war am Ende. Denn sie war mein Leben.» Zwar habe er eine Frau und zwei Kinder gehabt, die ihn liebten. «Aber um meine Familie kümmerte ich mich nicht. Die Band war mein Ein und Alles gewesen.»

John stürzte ab. Während sechs Monaten lebte er vorwiegend von Alkohol, Kokain und anderen Drogen. «Meine Frau war zu diesem Zeitpunkt Christin. Sie erzählte viel von Jesus. Aber ich wollte ein angesehener Rockstar werden!»

Er hasste sich. «Ich wurde immer depressiver. Meine Frau dagegen schwebte wie auf einer Wolke und trällerte fröhlich Halleluja-Lieder.» Flügelschläge machend, imitiert Schlitt den Gesang.

Selbstmord – die beste Lösung?

«Ich fragte mich – und sie –, in was für einer Welt sie überhaupt lebe.» Dann eines weniger schönen Sommerabends – oder wohl eher etwas später – kam John sturzbetrunken nach Hause. «So komme ich ihr nicht ins Bett, hat meine Frau geschimpft.»

Zerknittert wachte er auf seinem Sofa auf. Sein kleiner Junge stand nahe bei ihm und schaute ihm ins Gesicht. «Vater, was stimmt nicht mit dir», fragte der Kleine. Die Frage traf John. Er war völlig am Ende: «Nicht Jesus, sondern Selbstmord ist die beste Lösung für mich», ging ihm damals durch den Kopf.

Der nette Kerl aus der Bibel

Dass für ihn alles keine Rolle mehr spielte, zeigt die Fortsetzung der Geschichte. Seine Frau Dorla löste nun ein Versprechen ein. «Wir gehen jetzt zu einem Seelsorger. Du hast es mir versprochen», habe sie gesagt. John macht ein langes Gesicht und grinst: «Hatte ich das wirklich gesagt? Ich konnte mich nicht mehr erinnern.» Dafür Dorla. Und wie. Sie schnappte den abgestürzten Rockstar und ging mit dieser versifften Schnapsdrossel in die Seelsorge.

John, dem nun eh alles wurst war, hörte das erste Mal bei einem geistlichen Gespräch wirklich zu. «Gott hat es für mich schon immer gegeben, und Jesus war für mich der nette Kerl aus der Bibel.» Dann geschah für ihn Unerwartetes: «Ich war wie weggeblasen. Der Heilige Geist fegte über mich. Ich begann die Bibel zu verstehen. Ich wurde noch in dieser Nacht Christ und ich spürte, wie meine gesamte Last weggetragen wird. Unbeschreiblich.»

Jesus ist nur ein Gebet weit weg

Darum sagt John heute: «Der Feind ist drauf aus, uns Menschen zu zerstören. Aber jeder trägt das Ebenbild Gottes in sich. Wir dürfen nicht das zerstören, was Gott aufgebaut hat, nämlich unser Leben. Wir sind schliesslich von ihm geplant.»

Der Weg sei nicht immer leicht. Er sei eng, aber der richtige. Der Weg des Feindes dagegen sei breit und gross, aber wer ihn gehe, werde irgendwann fallen und sterben. «Bei mir fehlte nicht viel», sagt Schlitt. «Aber Jesus hat mein Leben komplett geändert. Jedermann hat das Recht, von Jesus zu hören. Jesus hat so vieles für uns Menschen getan. Auch deshalb dürfen wir unser Leben nicht wegwerfen und damit den Plan Gottes durchkreuzen.» Jesus sei nur ein Gebet weit weg.


Webseite:
www.johnschlitt.net
http://petraband.com

Datum: 14.06.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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