Vor einem Jahr verlor Gary Miracle seine Beine und Arme durch einen septischen Schock. Obwohl Gary viele Gründe hätte, sich zu beklagen, strahlt er weiterhin viel Lebensfreude aus. Nun lief der Amerikaner ein 1,4-Meilen-Rennen auf Running-Blades.
Der 40-jährige Gary Miracle war zwölf Jahre lang im
Dienst als Pastor, als er sich eine seltene Blutinfektion zuzog, die zu einem septischen
Schock führte. Er lag zehn Tage im Koma in einem Krankenhaus in
Orlando. «Man gab mir eine Chance von eins bis sieben Prozent, dies zu
überstehen», erinnert sich Gary.
Am Neujahrstag versagte sein Herz und das medizinische
Personal brauchte acht Minuten, um ihn wiederzubeleben. Gary wurde an ein
Sauerstoffgerät angeschlossen. Der Herz-Kreislauf-Chirurg rettete sein
Leben, indem er Blut auf Kosten seiner Gliedmassen in sein Gehirn und seinen
Oberkörper leitete, die nekrotisch wurden.
«Ich wurde nie allein gelassen»
«Meine Arme und Beine waren so kalt», erklärt Gary. «Sie
sagten mir, dass ich wie eine Mumie aussehe; meine Hände und Beine waren
pechschwarz. Ich hatte da unten kein Gefühl mehr.» Gary ist Ehemann und Vater von vier Kindern. Seine
Frau Kelly hängte überall in seinem Krankenzimmer ermutigende Schriften auf. Seine
Familie habe ihn nie allein gelassen. «Ständig wurde für mich gebetet.»
Nach 117 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde Gary im
April 2020 entlassen. Seine leblosen Gliedmassen, also die Arme und Beine, waren inzwischen
amputiert worden.
Der Entscheid
Gary Miracle
«Wenn du so etwas durchmachst, folgen die Fragen: Werde
ich mich auf die Couch setzen und eine Mitleidsparty schmeissen? Oder werde ich
entscheiden, zu leben und für Christus zu leben und meinen Kindern Vater zu
sein?»
Vier Wochen nach seiner Heimkehr erhielt er seine Prothesen. Die Ärzte retteten seine Gelenke und Stummel, damit
diese noch eine gewisse Funktionalität hatten. Anschliessend musste er alles wie ein Baby
lernen: wie man sich die Zähne putzt oder wie man ein Glas Wasser hält.»
«Gerade jetzt ist Gott gut»
Gary versuchte, weiterhin die gleichen Dinge zu tun,
die er immer getan hatte. Obwohl er nicht mehr im Dienst ist, trainiert er
immer noch Kinderfussball und ist wieder zum Laufsport zurückgekehrt. Vor kurzem lief der Amerikaner ein 1,4-Meilen-Rennen auf Running-Blades (1,4 Meilen entsprechen ca. 2,2 Kilometern).
Gary will sich von seiner körperlichen Einschränkung nicht bremsen lassen. «Ich kann mein ganzes Leben damit verbringen, an Gott
zu glauben und mich doch so verhalten, als wäre er nicht gut», sagt Gary. «Oder ich kann eine andere Entscheidung treffen, nämlich die, dass ich darauf vertraue, dass Gott gut
ist.»
«MercyMe»-Song über Garys Geschichte
Auf seine Geschichte wurde auch Bart Mallard,
der Leadsänger von «MercyMe», aufmerksam. Der Song «Say I Won't» ist eine
Nacherzählung von Garys Geschichte. Ausserdem erscheint Gary im Musikvideo
der Gruppe. Gary erklärt, die Botschaft hinter dem Song sei, dass man
nicht aufgibt. «Du sagst mir, dass ich nie mehr laufen werde? Ich werde kämpfen wie verrückt, um laufen zu können. Das war meine
Hymne.»