«Ich wusste, dass ich geheilt würde – nur nicht wann»
Im Oktober 2016 wird Richard Daddona mit
amyotropher Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert. Kurz darauf hat er mehrere
Träume, alle mit fast demselben Inhalt: Taufe und Heilung. Immer deutlicher wird ihm, dass Gott
ihn heilen will. Doch dazu muss er einen Gehorsamsschritt tun.
Richard Daddona wird getauft
Bei dieser
Krankheit, die auch als Lou-Gehrig-Syndrom bezeichnet wird, erkrankt das
motorische Nervensystem, wodurch die Muskeln nach und nach gelähmt werden.
Schon drei Monate nach der Diagnose muss deshalb der 59-jährige Richard Daddona
in den Vorruhestand, weil er seine Beine nicht mehr bewegen kann. Seine Frau
Nancie kümmert sich um ihn, denn bald kann er sich nicht mehr allein hinsetzen,
drehen, anziehen oder baden.
Die Träume
Nur mit Hilfe kann Richard Daddona ins Taufbecken steigen
Kurz nach der
Diagnose beginnt Richard, Träume zu haben. Der Christ, der bereits längere Zeit
eine Gemeinde in Kentucky besucht, träumt über mehrere Monate hinweg zwölfmal
einen fast identischen Traum: Jedes Mal predigt jemand über heilendes Wasser und
dass es Krankheit und Sünde wegwaschen kann. Nach dem Ende der Predigt gehen
Richard und seine Frau jedes Mal eine Allee mit zwölf Bäumen hinunter, an denen
jeweils ein anderer Bibelvers steht. Am Ende der Allee ist ein Wasserfall, der
ein Becken füllt. Oben am Wasserfall steht ein Mann mit ausgestreckten Armen
und schaut zu ihm runter. Und in jedem neuen Traum kann Richard einen neuen
Bibelvers entziffern.
«Ich wachte
jeweils lang genug auf, um die Verse aufzuschreiben, bevor ich weiterschlief»,
berichtet er. Nach sechs Träumen weiht er seinen Pastor Scott A. Brown ein. Gemeinsam
mit dem Pastor findet er heraus, dass in allen Träumen und Versen ein
gemeinsames Thema heraussticht: die Wassertaufe. Im vorletzten Traum geht es um
die Apostelgeschichte, Kapitel 22, Vers 16: «Also – was zögerst du noch? Steh
auf und lass dich taufen! Rufe dabei im Gebet den Namen Jesu an! Dann
wirst du von deinen Sünden reingewaschen werden.» Richard Daddona hat sich bis
dahin noch nicht taufen lassen.
Die Taufe
Im September 2017
ist der Tag seiner Taufe. Seine ganze Familie ist anwesend, als sein Zeugnis
und auch die Beschreibung der Träume und der Bibelverse vorgelesen wird. Pastor
Brown und Jugendpastor Philip Lascoe helfen ihm aus dem Rollstuhl und in
das Taufbecken der Gemeinde. «Mir fielen die enormen körperlichen
Schwierigkeiten dabei auf», erinnert sich Pastor Lascoe. «Und tief innen war
ich etwas nervös wegen seiner Träume und der möglichen Heilung.»
Ein Fest der Freude
Nach der Taufe: Richard Daddona schiebt seinen Rollstuhl raus.
Als Daddona im
Taufbecken sitzt, betet er dafür, dass Gott ihn heilt. «Ich wusste, dass ich
geheilt werden würde, ich wusste nur nicht wann», berichtet er heute. «Und ich
betete einfach dafür, dass Gott mich in diesem Moment heilen könnte.» Als er
aus dem Wasser auftaucht, beginnt er, eine kribbelnde Wärme in seinen Händen –
die noch verkrümmt sind – zu spüren, dann in seinen Beinen. Er steht auf,
ergreift mit ungewohnter Stärke die Hand des Jugendpastors und steigt ohne
Hilfe aus dem Becken. Als er seine Frau und die ganze Familie nach und nach umarmt,
machen sich Freudentränen, Applaus und Dankesausrufe im ganzen Gemeindesaal
breit: Richard ist geheilt worden! Kurz darauf schiebt er selbst den Rollstuhl
zur Tür hinaus, auf dem er noch kurz vorher hineingeschoben wurde.
Heute engagiert
er sich mit seiner Frau jede Woche in der Säuglingsbetreuung der Gemeinde. Er
läuft und bewegt sich, als hätte er nie ALS gehabt, mit Kraft und
Beweglichkeit. «Diese ganze Erfahrung hat mich meiner Frau nähergebracht und
uns beide näher zu Gott», sagt er heute. «Wir wissen, dass wir in jeder
Hinsicht uns voll und ganz auf ihn verlassen können.»