Gottvertrauen ja, aber trotzdem traurig und verunsichert
Der ehemalige Top-Stürmer Heiko Herrlich ist seit knapp zwei Monaten Trainer des FC Augsburg. In dieser Zeit konnte er noch kein normales Mannschaftstraining abhalten, geschweige denn ein Fussballspiel bestreiten. Im Interview mit der Bild am Sonntag (BamS)
sprach er über die Herausforderungen der Corona-Krise und über sein Gottvertrauen.
Heiko Herrlich (Bild: Facebook)
Danach gefragt, ob ihm seine Lebenserfahrung (Anmerkung: Heiko
Herrlich erkrankte im Jahr 2000 an einem Hirn-Tumor) in diesen
besonderen Tagen helfe, um geduldig zu bleiben, brachte der 48-jährige
Fussball-Lehrer zum Ausdruck, dass er den Wert der Gesundheit sehr zu
schätzen weiss, aber Geduld «ein sehr dehnbarer Begriff» sei.
Verunsicherung
In existenziellen Situationen hilft Heiko Herrlich sein Glauben an
Gott, was er in der Vergangenheit auf Nachfrage des Öfteren bekannte.
Im Bams-Interview bestätigte er dies auch, verwies aber auch darauf,
dass sein Glauben auch mit Zweifeln verbunden ist. Auf die Frage, wie er
mit der «unsichtbaren Bedrohung» aktuell umgehe, erklärte der ehemalige
Champions-League-Sieger: «Ich habe Gottvertrauen, aber trotzdem verspüre ich aus mehreren Gründen eine Verunsicherung.»
Trotz Vertrauen traurig
Diesbezüglich verwies er auf die Berichte in Italien, Spanien oder New
York sowie auf die Situation von älteren Menschen, die alleine sind, im
Krankenhaus keinen Besuch bekommen können und alleine sterben. Dazu
sagte Heiko Herrlich: «Das sind Dinge, die bis vor einigen Wochen nicht in meinem Kopf waren, diese Bilder muss man für sich erst einmal verarbeiten.»
Der Blick darauf, dass «wir ja auch Eltern und Grosseltern haben, wir
haben Kinder und Freunde, in deren Umfeld so etwas passiert», führe bei
ihm zu einer Verunsicherung, der er mit Gottvertrauen begegnet. Weiter
erklärte der FCA-Trainer: «Bei allem Gottvertrauen macht mich das traurig.»
Glaube mit «mit Höhen und Tiefen»
Das Interview mit der «BamS», in dem Heiko Herrlich auch über seinen tschechischen Grossvater spricht, der im 2. Weltkrieg Zwangsarbeiter war, gibt's unter bild.de.
Vor einem Jahr sprach Heiko Herrlich im Interview mit promisglauben.de über
sein Gottvertrauen und dass sein fester Glaube an Gott, dessen Nähe er
in der schweren und unsicheren Zeit der Krebserkrankung besonders
gespürt habe, auch immer «mit Höhen und Tiefen» verbunden sei.
Hier das Interview von «promisglauben.de» mit Heiko Herrlich: