Louis Crayton

FCB-Goalie überlebte Liberia-Bürgerkrieg

Dem Kugelhagel des liberianischen Bürgerkriegs konnte Louis Crayton entrinnen. Heute steht er im Tor des FC Basel. Im Pokal-Halbfinale gegen den FC Thun gewann er mit seinem Team 1:0 und steht nun im Finale. Wir sprachen mit ihm über Gott, die Welt und den Bürgerkrieg.
Louis Crayton
Anspiel
Concordia Basel

Einst spielte Louis Crayton kurz bei GC (Super League), dann bei Concordia Basel (Challenge League). Damals sagte Crayton zu Livenet.ch: "Ich glaube, dass ich mit der Qualität, die mir Gott gegeben hat, in die Super League gehöre." Aber er sei nicht wütend auf Gott. In einer höheren Liga könne man aber besser von seiner Liebe zu Jesus berichten und wie wichtig es für die Menschen sei, ihn zu kennen. "Gott wird mir noch die Chance dazu geben." Das war nun der Fall, sogar im Pokal-Halbfinale. Laut Analyse des Schweizer Fernsehens war Thun die aktivere Mannschaft. Doch an Goalie Crayton gab es kein Vorbeikommen.

Gott ist Ihnen sehr wichtig. Sagt er Ihnen auch manchmal, in welche Richtung Sie im Tor springen sollen, um den Ball zu halten?
Ja, das passiert mir immer wieder. Immer wenn ich im Tor stehe, bitte ich Gott um zwei Engel. So wie es in der Bibel steht, dass Gott Engel sendet, die sich um seine Leute kümmern. Speziell bei Elfmetern frage ich Gott, in welche Richtung ich springen soll: nach rechts oder links? Und wenn ich auf diese Stimme höre, bin ich am richtigen Ort.

Und wenn derjenige, der den Penalty schiesst, auch Christ ist? Der will nämlich auch mit Gottes Hilfe siegen ...
Das ist mir noch nie passiert. Aber sagen wir so: Wenn er Christ ist und das Tor macht, gibt er die Ehre an Gott weiter. Und wenn ich halte, gebe ich ihm die Ehre. Das ist doch Wichtigste, dass er geehrt wird.

Eine Win-Win-Situation ... Früher in Liberia haben Sie sich auch schon in Lebensgefahr befunden. Wann zum Beispiel?
Wenn ich zurückschaue, woraus mich Gott befreit hat, kann ich nur sagen «Glory to Jesus Christ». Einmal wurde ich fast umgebracht, als ich zwischen Regierungstruppen und Rebellen geriet. Wir suchten nach Essen, wurden dabei aber nicht erschossen. Man führte uns vor einen Rangoberen, und der meinte, man solle uns nicht erschiessen; wir seien keine, die sich am Krieg beteiligen würden. Es gab verschiedene Situationen, in denen Gott mein Leben rettete.

Waren Sie da schon Christ?
Zu Beginn des Krieges sah ich viele Menschen in meinem Alter sterben; einfach erschossen. Ich entschied mich, mein Leben Gott zu geben. Es gab keine andere Möglichkeit, diesen Krieg zu überleben, als nur mit Jesus Christus.

Sie haben Freunde im Krieg verloren?
Ja, viele. Auch mein Vater starb im Krieg. Nicht an Kugeln, sondern an einer Krankheit.

Wie ist das heute für Sie, wenn Sie auf Ihr Land schauen?
Die Lage wird besser und besser. Früher war es sehr schwer für mich, wenn ich im Fernsehen sah, was in meinem Land alles passierte. Es war dann schwierig, mich auf den Fussball zu konzentrieren.

Als Sie ins Ausland wechselten, war dies auch wegen Ihrer eigenen Sicherheit?
Ja, war es. Ich habe sehr gern in Liberia gespielt. Aber nun kann ich ja bei der Nationalmannschaft mitmachen. Immer wenn wir zu Hause spielen, ist eine wunderbare Atmosphäre. Alle Leute kommen zusammen und unterstützen uns. Einmal war das Stadion voll mit 60'000 Menschen, und wir sangen ein Lied, das Gott ehrte. Diese Atmosphäre vermisse ich im Ausland.

Einmal fehlte nur ein Spiel, und Liberia wäre bei der WM dabeigewesen. Nun beginnt bald die Qualifikation für Deutschland 2006 – diesmal mit Liberia?
In der Bibel steht, dass für Gott alles möglich ist. Und die Offiziellen unseres Landes tun alles, damit wir dabeisein können. Unser erstes Spiel wird am 6. Juni gegen Mali sein. Und wir haben Senegal und andere starke Mannschaften in unserer Gruppe. Aber ich glaube, mit Gott schaffen wir das. Wenn wir daran glauben, wird es auch so sein.

Für Sie wäre es ohnehin gut, Deutschland ist nicht weit weg und Sie können gleich hier auf Ihr Team warten ...
Genau. Ich kann mit dem Flugzeug oder Auto dorthin, wo wir dann spielen. Es wäre schön, wenn die Menschen hier merken, dass ich ihn ihrem Land spiele. Ich glaube, dass Gott das für uns tun wird.

Herzlichen Dank, das waren soweit meine Fragen ...
Ebenfalls danke. Ich möchte denen, die das hier lesen, aber noch Folgendes sagen: Jesus liebt euch alle. Er starb am Kreuz für euch, er will dich freisetzen will in der Situation, durch die du grade hindurch musst. Er ist der einzige, der alle Bedürfnisse stillen kann. Gib ihm eine Chance in deinem Leben, damit er beweisen kann, dass er dich liebt. Er kann deine Situation verändern; du selber schaffst das nicht. Verpasse die Gelegenheit nicht, ihm dein Leben jetzt zu geben, denn er kommt zurück, bald schon. Dann soll er dich als Freund vorfinden, nicht als Feind. Gott wird dich segnen.

Die Lebensgeschichte von Louis Crayton ist auch in der «Bibel für Fussballer» von Athletes in Action , Zürich, veröffentlicht.

Datum: 28.02.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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