Mola Adebisi

Jesus ist Glaube pur

Beim Musiksender VIVA war er Kultfigur einer ganzen Generation. Zehn Jahre lang präsentierte Mola Adebisi die internationale Musikszene. Heute geht er im Auftrag der Kirche auf Sendung. Mit "bigchurch" moderiert er eine christliche Radio-Show für Jugendliche. Auch sonst bekennt sich "Mola" öffentlich zu seinem christlichen Glauben. Für ihn findet die Frohe Botschaft mehr denn je Gehör und ist Antrieb, Gutes zu tun.
Mola Adebisi: Christsein zeichnet sich dadurch aus, dass sich Glaube im persönlichen Leben spiegelt.
Mola Adebisi: Ich erlebe Gottes Hilfe jeden Tag.

Was begeistert dich an der Bibel?
Mich beeindruckt besonders das Alte Testament mit seinen Geschichten. Wenn ich von Menschen lese, die in und mit ihrem Glauben etwas bewegt haben und davon nicht abzubringen waren. Mose beispielsweise, der das Volk aus Ägypten und durch das Rote Meer geführt hat. Ob das Meer nun eingefroren war oder wie eine Wand stand - das weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass Mose mit seinem Glauben an Gott und Willen das irgendwie überquert haben muss. Etwas Unmögliches hat er irgendwie geschafft. So glaube ich auch, dass man wirklich Dinge schaffen kann, wenn man ganz fest daran glaubt.

Manchmal habe ich auch meine Schwierigkeiten damit, den Sinn in einigen Texten richtig zu verstehen, aber ich versuche mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was die Bibel mir sagen will.

Das Wesentliche des Neuen Testaments ist ja Jesus Christus - wer ist das für dich?
Glaube pur, Passion pur und Aufopferung pur. Jesus hat sich für uns geopfert, die nicht an ihn geglaubt haben. Er hat eine Botschaft ins Land hinausgetragen und war dabei völlig uneigennützig. Er hat alles gegeben, hat aber nichts dafür gekriegt und hat sich auch noch bedankt. Das sind so die Kernaussagen, die mich berühren. Für mich sind sie Anreiz und Ziel, zu versuchen, ihm zu folgen, was ich natürlich nicht ganz schaffen werde.

Hast du es schon einmal erlebt, dass er dir persönlich geholfen hat?
Im Grunde erlebe ich das jeden Tag. Eine meiner grössten Stärken ist beispielsweise, dass ich mich in schwierigen Situationen auf das Wesentliche konzentrieren kann. Viele Probleme bekomme ich dadurch gelöst. Und ich glaube diese Kraft und dieses Selbstbewusstsein hat mir Gott geschenkt. Andererseits bin ich nicht der Mensch, der sagt: Wenn ich ein Problem habe, muss ich direkt zu Gott beten. Nein, Gott hat mir eine Menge Werkzeug für mein Leben geschenkt: Beine, Arme, Gedanken und etwas Geschick. Anstatt Klagelieder zu singen, gehe ich lieber die Dinge direkt an.

Was macht Mola aber, wenn er mit der eigenen Kraft am Ende ist?
Manchmal muss ich einfach zugeben, dass ich schwach bin. Das war zum Beispiel bei meinem Motorrad-Unfall vor drei Jahren so. Mit 160 km/h bin ich auf dem Nürburgring in die Leitplanke geknallt. Und was ist passiert? Elf Tage Krankenhaus. Meine Schulter tat weh, aber ich bin am nächsten Tag schon auf Toilette gegangen. Und heute sitze ich hier. Gott war bei mir, hat mir einen Schutzengel geschickt und geholfen. Seitdem feiere ich am 1. April immer wieder Geburtstag. Ich bin froh, dass es so abgelaufen ist, aber ich habe nicht drum gebeten. Wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre ich jetzt bei Gott im Himmel. Oder ich sässe im Rollstuhl und würde versuchen, das Beste aus meiner Situation zu machen. Wobei ich zugeben muss, dass ich mir ein solches Leben nicht vorstellen kann und somit schwach bin. Aber andere Menschen zeigen es mir doch, dass ein Leben im Rollstuhl möglich ist. Kann ich dann vor Gott weinen, während andere im Rollstuhl sitzen und glücklich sind? Meine Mutter ist im Gegensatz dazu, was das betrifft, ganz anders: Wenn was ist, bittet sie Gott direkt um Hilfe.

Du bist also eher der Macher und deine Mutter der Beter?
Ja, ich bin ein Macher, aber meine Mutter hat auch Recht. Vor zwei Jahren ist sie an Krebs erkrankt und hat damals im Krankenhaus gesagt: "Pass auf, wir müssen da jetzt durch und ich glaube, Gott macht mich wieder gesund und stark!" So war es dann auch. Der Krebs hatte nicht gestreut. Die Chemotherapie hatte ihr nichts ausgemacht - das war eigentlich in ihrem Alter nicht mehr zu leisten - selbst die Ärzte waren verwundert. Und wir Kinder haben daran erkannt: Unsere Mutter hat jemand hinter sich, der ihr hilft, der ihr Kraft gibt: Gott. Sie hat durch ihren Glauben Kraft bekommen, diese Situation zu bewältigen.

Und wie hilft dir deine Gottesbeziehung im Alltag?
Ich sage immer, ich habe meinen evangelischen Glauben - meinen "Mola-Glauben", nach dem ich lebe. Und da gibt es den ein oder anderen Punkt, den ich nicht so lebe, wie er vielleicht gelehrt wird. Es gibt einfach manche Dinge in der Bibel, die passen nicht zu meinem Gesamtbild. Im Grunde geschieht Glaube für mich in einem stillen Gespräch und vor allen Dingen, in der Frage und dem Versuch: Wie würde ich Gott gefallen? Deswegen ist es für mich im Gesamten betrachtet wichtig, ein guter Mensch zu sein, und Gutes zu tun.

Interview: Stefan Rüth

DAS GESICHT VON "VIVA"
1993 wurde Mola Adebisi als Moderator der ersten Stunde beim TV-Musiksender VIVA bekannt. Schnell war der Deutsche nigerianischer Herkunft mit seinen Rastalocken selbst ein Star der Jugendlichen. Zehn Jahre lang moderierte Mola Musik-Sendungen, u. a. "Top 100" und "Interaktiv". Zuvor hatte er sein Glück als Sänger und professioneller Tänzer versucht. Seine Freizeit verbringt er gern mit Basketball, Wasserski und Motorsport. Der 32-Jährige besitzt die höchste Lizenz für Amateure im Autorennsport.

MODERATOR IM AUFTRAG DER KIRCHE
Seit fast zwei Jahren ist Mola Hörfunk-Moderator der Kirchensendung "bigchurch" beim Jugendradio Big FM (Baden Württemberg). Sonntags in der Zeit von 8 bis 10 Uhr berichtet er über Religiöses, erklärt kirchliche Feste und prüft Radiohits auf Sinn oder Unsinn ihrer Texte. Ausserdem versucht er, seinen Hörern mit Tipps, Gebet und guten Ratschlägen im Leben weiterzuhelfen.

UNTERNEHMER
1996 sorgte Mola mit seiner Wäsche-Kollektion "Molalî" für Aufsehen. Heute betreibt der Dipl.-Marketingkaufmann unter gleichem Namen eine Entertainment-Firma in Köln. Dabei kommt ihm seine langjährige Erfahrung im Musikbusiness zugute. Denn das Unternehmen vereint Plattenlabel, Casting-Agentur und Marktforschung unter einem Dach.

Datum: 26.08.2005
Quelle: Neues Leben

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