Mario Mosimann aus Effretikon ist extrovertiert,
draufgängerisch, leidenschaftlich. Ganz oder gar nicht – das gilt auch
für seinen Glauben, seit er sich für ein Leben mit Jesus entschieden
hat.
Mario Mosimann (Bild: AVC)
«Ich war süchtig nach dem Kick», erzählt Mario
Mosimann. «Ich tat alles, dass es mir nicht langweilig wurde.» Zum Beispiel so: Er frisierte sein
Töffli bis zum Geht-nicht-Mehr oder trommelte Kollegen
zusammen, um in Zürichs Altstadt auf Diebestour zu gehen. Als Fünfzehnjähriger verbrachte er zusammen mit
seinem Zwillingsbruder, aber ohne weitere Begleitung,
Ferien auf den Philippinen.
Während seiner Lehre als Koch schenkt ihm eine junge
Frau eine Bibel. Er beginnt darin zu lesen – mit dem Ziel,
die Bibelschenkerin zu beeindrucken. Dabei passiert etwas, womit er nicht gerechnet hat: Nach einem Jahr hat er
seine Meinung, Jesus sei ein Guru, geändert. Eines Nachts
betet er in der Garage seiner Eltern zu Jesus Christus.
«Plötzlich wurde mir bewusst, dass alles wahr ist, was in
der Bibel steht, und dass es Engel, Teufel, Wunder und
Auferstehung tatsächlich gibt», erzählt er begeistert. Die
Heilsgeschichte findet er definitiv «krasser als die Geschichte im Film 'Herr der Ringe'».
Unterwegs mit Gott
Mosimann bildet sich zum Hotelier weiter und arbeitet in
verschiedenen Vier- und Fünfsternhotels, unter anderem
als stellvertretender Direktor. Mit 26 Jahren heiratet er Debora. Zusammen leben die beiden ein Jahr auf dem OM-Schiff «Doulos». Später gehört er zu den Gründungsmitgliedern des ICF Zürich, wo er acht Jahre vollzeitlich als
Laienpastor arbeitet. 2005 übernehmen Mario und Debora
Mosimann die Direktion des Hotels Paladina im Tessin.
Sie führen das Haus bis 2018.
Kick raus, Begeisterung rein
Heute wohnt Mario Mosimann mit Debora und der jüngsten ihrer drei Töchter in Effretikon ZH. In seinem Büro
steht ein riesiger Schreibtisch, den er aus einem Spitalbett
gebaut hat – dank dem Bettenlift ist er sogar höhenverstellbar! Wenn er erzählt, spürt man sein Engagement. Er
spricht aus tiefstem Herzen – und oft auch mit den Händen. Er unterstreicht, dass Gott sein tiefes Verlangen nach
einem spannenden, sinnvollen Leben gestillt hat. Die Lust
auf den Kick sei weg. Geblieben ist die Begeisterung für
Jesus und die Bibel.
Menschen mit Jesus «connecten»
Mario Mosimann mit seinem roten Jesus.ch-Gleitschirm
«Man könnte natürlich meinen, ich sei einfach ein Abenteurer», überlegt Mario. Doch das ist nicht sein Antrieb.
Was dann? «Mit meinem kurzen 'Muggefürzli-Leben' will
ich Segensspuren in Herzen hinterlassen.» Sein Wunsch
sei es, effektiv zu leben, Menschen zu «connecten mit Jesus». Mit ihm, von dem er sich seit jenem Gebet in der
Garage geliebt, getröstet und verstanden fühlt.
Menschen
auf Jesus hinzuweisen, gilt für ihn auch dann, wenn er
mit seinem knallroten Gleitschirm unterwegs ist. Wenn
er dahingleitet, Lieder singt und erlebt, wie die Thermik
ihn nach oben zieht – das weckt Glücksgefühle in ihm.
Aber noch mehr freut er sich, wenn er mit Menschen ins
Gespräch kommt, die ihn auf die riesige «Jesus.ch»-Aufschrift auf dem Gleitschirm ansprechen.
Es bleibt spannend
«Klare Worte, starke Taten» – das Motto seines aktuellen
Arbeitgebers Aktion für verfolgte Christen und Notleidende (AVC) entspricht Mario Mosimann. Als Fundraiser und Networker macht er Menschen auf sinnvolle
Projekte aufmerksam und fordert sie heraus, Jesus ganz
nachzufolgen. Unter anderem war er mit AVC in Nordkorea, Südsudan und an der syrischen Grenze.
Im letzten
April hat er sein Pensum auf 60 Prozent reduziert. Seiner
Meinung nach sass er zu oft im Büro. «Ich bin ein Frontmensch», sagt er. Er möchte nahe bei den Menschen sein,
für die er sich einsetzt. Und erleben, wie möglichst viele
mit Jesus Christus in Kontakt treten.
Was er genau mit der zusätzlichen freien Zeit machen
wird, weiss er noch nicht. Eine erste – abenteuerliche –
Idee hat er bereits. Eines steht fest: Mario Mosimann
kennt keine Langeweile.