Belinda Lee wurde von
MTV entdeckt, sie wurde Moderatorin einer Show und konnte Prominente
interviewen. Sie stand im Rampenlicht und genoss das Partyleben … zumindest
scheinbar. Denn Erfüllung fand sie dabei nicht.
Als Belinda Lee aus Singapur an einem von MTV
gesponserten Talentwettbewerb teilnahm, dachte sie, sie würde vielleicht einen
Einkaufsbummel oder einen dreitägigen Urlaub auf Bali gewinnen.
Doch es sollte etwas völlig anderes dabei
herauskommen: Sie bewies Talent und erhielt einen Vollzeitjob als Moderatorin
einer Show und Interviewerin von Prominenten.
«Die gesamten Medien von Singapur kamen und fingen an,
mich zu interviewen: 'Wie fühlt es sich an, ein MTV-VJ zu sein?'», wurde sie
gefragt. «Ich wurde ins Rampenlicht geworfen und ich traf ständig grosse
internationale und regionale Stars.»
Leben ohne Bedeutung
«Ich war keine Christin, also lebte ich ein gottloses
Leben. Es war ein Leben ohne Sinn, ein Leben ohne Bedeutung. Es war nur eine
Party nach der anderen, aber tief im Inneren war ich immer auf der Suche nach mehr.»
Belinda wurde nachdenklicher, als ihre Mutter an Krebs
erkrankte. Ihre Mutter begann verstärkt nach Sinn zu suchen und fand diesen im
christlichen Glauben.
«Viele Menschen waren von Moms unerschütterlichem
Glauben an Gott zutiefst bewegt.» Belinda Lee befasste sich nun selbst mit dem
christlichen Glauben und fand ebenfalls die Erfüllung, die sie so lange
vergeblich gesucht hatte. «Es war Moms Glaube, der meinen Glauben gestärkt hat.» Zusammen mit ihrer Mutter begann sie, die «New Life
Community Church» in Singapur zu besuchen.
Freude gefunden
Sie bewunderte vor allem den Glauben ihrer Mutter: Von dem Moment an, als sie zu Christus fand, strahlte
sie Freude, Lächeln und ein Dienerherz aus. Der Kampf gegen den Brustkrebs
schien eine Zeit lang hoffnungsvoll, doch dann erlitt sie zweieinhalb Monate
später einen Rückfall.
«Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich
aufzusetzen, aber nachts ging sie zur Garderobe, wo es einen Spiegel gab. Sie
schaute in den Spiegel und sagte mit all ihrer Kraft laut auf Mandarin: 'Herr,
bitte hole mich nach Hause!' Das tat sie jede zweite Nacht, und ich fragte
mich, woher sie überhaupt die Kraft nimmt. Meine Mutter hat ein Vermächtnis
hinterlassen: Durch sie kamen mein Onkel und noch eine andere Person zum Glauben.»
Heute hilft sie anderen
2016 erfolgte Belindas Durchbruch in der
Schauspielerei, sie spielte im 13-teiligen Drama «BRA» über Krebsüberlebende mit.
Nachdem sie MTV verlassen hatte, moderierte sie die
preisgekrönten Human-Interest-Reiseserien «Find Me A Singaporean» und «The
Place We Live In». Für ihre Sendungen «Come Dance With Me» und «Find Me A
Singaporean 3» wurde sie bei den Star Awards als beste Info-Ed-Moderatorin
ausgezeichnet. Im Jahr 2014 wurde sie zur Botschafterin des guten
Willens von «World Vision» ernannt.
«Ich erinnere mich, dass Jesus eines Tages am Set
zu mir sprach», sagt Belinda. «Er sagte sehr deutlich, dass er wollte, dass ich
sein Sprachrohr bin, eine Stimme für diejenigen, die keine Stimme haben. Durch
die Moderation bin ich in der Lage, an so viele Orte zu gehen, um die Armut
sichtbar zu machen. Wenn ich nicht selbst durch Depressionen, Armut und
geringes Selbstwertgefühl gegangen wäre, wäre ich nicht in der Lage gewesen,
mich in Menschen einzufühlen, die das Gleiche durchmachen.»