Er war Hirte,
später Lastenträger, wurde verstossen, durfte nicht zur Schule… Heute hat
Tariku Fufa einen Doktortitel und schult christliche Leiter in 24 Ländern. Sein
Leben zeigt, dass für Gott nichts unmöglich ist.
Tariku Fufa (Bild: Facebook)
Im Frühjahr 2019
erreichte Tariku Fufa seinen Doktortitel in Business und Leiterschaft und wurde
zum besten Studenten des Jahres der Regent University gewählt. Damit möchte er
mehr Leiter in seinem Heimatland Äthiopien schulen und letztlich mehr Menschen
für Jesus gewinnen. Als Kind hätte er sich das nie träumen lassen…
Mit nur drei
Jahren wurde Tariku von seiner Mutter verlassen, eine Schande für ein Kind.
Sein Vater nahm ihn zwar bei sich auf, doch eine Schule durfte er nicht
besuchen. Mit 4 Jahren wurde er zum Hirten und musste sich um die Herdentiere
kümmern. «Als mein Vater mir sagte, dass ich nie zur Schule gehen würde, dachte
ich, mein Leben ist vorbei – es hat so wehgetan!» Doch mit 10 Jahren griff die
Landesregierung ein und zwang seinen Vater, ihn zur Schule zu schicken. Er war
von Anfang an ein äusserst guter Schüler.
Glaube und
seine Folgen
Mit 13 erzählte
ihm sein Halbbruder zum ersten Mal von Jesus – und Tariku war begeistert. «Zum
ersten Mal wusste ich, dass jemand an mir interessiert ist, mich liebt.» Der
Junge betete und bat Jesus, in sein Leben zu kommen. Doch als sein muslimischer
Vater das herausfand, schlugen er und die Stiefmutter den Jungen bis zur
Bewusstlosigkeit und warfen ihn auf die Strasse… Doch er starb nicht. Die
nächsten sechs Jahre lebte er allein auf der Strasse und tat, was nötig war, um
zu überleben. Er arbeitete als Träger, «so wie Esel, ich trug Sachen für
Menschen. Sie zahlten mir dafür einen Penny und davon kaufte ich Essen.»
«Mein Sohn»
Zudem litt er an
Asthma. Mit 15 Jahren hatte er beim Kochen am offenen Feuer einen so heftigen
Asthmaanfall, dass er dachte, er würde sterben. «Während ich weinte und zu Gott
schrie, hörte ich die leise, ruhige Stimme Gottes. Ich hörte ganz klar, wie er
sagte: 'Tariku, mein Sohn, wein nicht. Du bist nicht hilflos. In drei Monaten
werde ich dich vom Asthma heilen. Sobald du geheilt bist, werde ich dich
innerhalb weiterer drei Monate in eine andere Stadt bringen, wo ich dir die Tür
zur Bildung öffnen werde. Du wirst zur Universität gehen und dann mein
Evangelium in aller Welt verbreiten in einer Sprache, die du zuvor nie
gesprochen hast.'» Und genau so traf alles ein: Er wurde vom Asthma geheilt,
besuchte eine Schule und erhielt für seine exzellenten Noten nach dem Abschluss
ein Stipendium, um zu studieren.
Versöhnt
Kurz vor seinem
Uni-Abschluss hörte sein Vater, dass Tariku noch am Leben war. Er suchte den
Sohn auf und bat ihn um Vergebung. «Ich sagte: 'Papa, Jesus, dem ich folge, hat
sich um mich gekümmert und von Asthma geheilt. Jesus hat mir Hoffnung
geschenkt. Ja, Papa, ich vergebe dir, weil ich Jesus nachfolge.'» Er ging mit
dem Vater zurück in sein Dorf und erzählte dort seine Überlebensgeschichte.
Infolgedessen übergab das gesamte Dorf – auch sein Vater und die Stiefmutter –
ihr Leben Jesus. «Zu sehen, dass sie Jesus aufgenommen haben, war für mich die grösste
Erfüllung im Leben.» Er machte daraufhin seiner Masterabschluss und begann, für
Campus für Christus zu arbeiten, heiratete und wurde zum Leiter der
christlichen Studentenarbeit Äthiopiens.
2015 schliesslich
schrieb er sich in die Regent-Universität ein und erhielt dort vier Jahre
später seinen Doktortitel. Er studierte online, während er vollzeitlich für
Campus für Christus Leiter in 24 Ländern schulte. «Das möchte ich erreichen:
Erweckung für jedes Herz, Evangelium für jeden Sünder, Jüngerschaft für jeden
Christen und Leiter für jedes Land.»