Sorge dich nicht!

Das Gebet für ein Meerschweinchen

Ein Mädchen wünscht sich ein Meerschweinchen. Kann man dafür beten?
Meerschweinchen


Es ist Montagabend. Wir sitzen mit unserer großen Tochter Joy-Isabel (7 1/2) zusammen, um Familienrat zu halten. Am Wochenende davor waren wir bei Bekannten, die gerade Meerschweinbabys haben und gerne eines verschenken würden. Joy-Isabel ist Feuer und Flamme. Es gibt nur noch das eine Thema und: „Bitte Mama, bitte Papa - es ist doch so süss!“

Wir sind nicht begeistert und haben Bedenken. Ich bin hochschwanger mit unserem dritten Kind und kann mich nicht auch noch um ein Tier kümmern. Joy-Isabel müsste es täglich füttern und regelmäßig den Käfig säubern, was jetzt ja noch nicht einmal mit ihrem Zimmer klappt. Außerdem fehlt ein Käfig. Wir haben kein Geld, um einen neuen zu kaufen, und in der Zeitung steht momentan auch nichts drin.

Mein Mann Klaus erklärt sich bereit, die Tierhaltung zu überwachen und zu unterstützen. Auch würde wir ab und an in der Zeitung nach einem passenden Käfig schauen (das kann ja länger dauern ...).

Nach all den menschlichen Überlegungen ist es uns jedoch wichtig, gemeinsam Gott zu fragen, was er dazu sagt, und ob das wirklich dran ist.

Mach dir keine Sorgen!

Wir geben unsere eigenen Ideen und Vorstellungen im Gebet an Gott ab und sind still, um zu hören, was er sagt. Klaus und ich kommen zu folgendem Schluss: Wir sollen Joy-Isabel in ihrem Wunsch nach einem Meerschweinchen begleiten; wir sollen nach einem Käfig Ausschau halten und dabei nichts überstürzen. Joy-Isabel hingegen ruft freudestrahlend: „Gott hat mir gesagt: Mach dir keine Sorgen! Bis Samstag wirst du wissen, wo du einen Käfig herbekommst!“

Wir sind platt und ein bisschen besorgt, ob das wirklich von Gott war oder nur der Wunschgedanke unserer Tochter. Erst mal halten wir uns zurück, danken Gott für sein Reden und warten ab. Die nächsten Tage verlaufen normal - kein Käfig in Sicht! Joy-Isabel hat sich ein Buch über Meerschweinchen-Haltung aus der Bücherei ausgeliehen.

Am Freitagnachmittag bekomme ich starke, regelmäßige Wehen - sieben Wochen vor dem Termin. Meine Frauenärztin überweist mich gleich ins Krankenhaus. Wir bringen unsere jüngere Tochter Désirée bei Freunden unter, und mein Mann bringt mich zusammen mit Joy-Isabel zur Klinik. Während ich am Wehenschreiber liege, liest Joy-Isabel in dem Meerschweinchen-Buch. Eine Hebammenschülerin unterhält sich mit ihr, ob sie denn ein Meerschweinchen habe. Joy-Isabel antwortet: „Nein, ich kann eines geschenkt bekommen, aber ich habe noch keinen Käfig.“ Darauf die Schülerin: „Ich habe einen zu Hause, den kann ich dir mitbringen. Ich schenke ihn dir.“

Wir sind sprachlos und Joy-Isabel jubelt, dass Gott hält, was er verspricht. Wir sind froh, dass wir nicht versucht haben, mit unseren Möglichkeiten „Gott zu spielen“.

Das Meerschweinchen Laura hatte sehr schnell einen festen Platz in unserer Familie. Wir hatten viel Spaß mit ihr und die Versorgung klappte besser als gedacht.

Abenteuer Familienalltag

Als Ehepaar und Familie in unserem Alltag auf Gott zu hören und ihn so ganz praktisch mit einzubeziehen ist für uns immer wieder ein Wachstums- und Lernprozess. Folgende Fragen begleiten uns dabei:

- Jesus, steht etwas zwischen mir und dir? (Jes 59, 1 f.)
- Jesus, womit kann ich dir heute eine Freude machen?
- Jesus, in dieser konkreten Situation brauchen wir Rat: Sagst du ja oder nein? Oder willst du uns auf etwas anderes aufmerksam machen?

Auf diese Weise bleibt auch unser ganz normaler Familienalltag ein Abenteuer.

Autorin: Anja Schnake2223722237

Datum: 21.04.2005
Quelle: come

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