Wie Vergebung unser Leben verändert hat

Als wir geheiratet haben, waren wir so verliebt. Für beide von uns war es die zweite Ehe, aber dieses Mal glaubten wir, dass es für immer halten würde.

Doch mit dem Alltag verflogen die Schmetterlinge im Bauch. Der Job beanspruchte uns und daheim mit den Kindern war auch nicht viel Platz für Romantik. Nach fünf Jahren Ehe hatten wir uns auseinandergelebt. Ich merkte, dass in unserer Beziehung etwas nicht stimmte. Irgendetwas trennte uns. Aber ich ignorierte meine Gefühle.

Ein Alptraum wird wahr

Eines Tages entdeckte ich auf Roberts Handy ein paar SMS, die mir den Boden unter den Füssen nahmen. Es waren Nachrichten an eine andere Frau. Viele der Dinge, die ich las, hatte er auch zu mir gesagt. Das brach mir mein Herz, ich fühlte mich so betrogen!

Als ich ihn damit konfrontierte, gestand er, dass er eine Affäre gehabt und sie auch wieder beendet hatte. Er flehte mich an, ihm noch eine Chance zu geben. Aber ich war so verletzt, dass ich nicht mehr weiter wusste.

Kurz zuvor war ich zum Glauben an Jesus gekommen. Und so fragte ich meine Seelsorgerin um Rat. Sie sagte, ich hätte es nun in der Hand und müsse eine Entscheidung treffen, wie es mit unserer Ehe weitergehen soll. Ich könne mich trennen oder für die Ehe kämpfen. Tief in mir spürte ich, dass ich bleiben und kämpfen wollte.

Ehe – nächste Runde

Gemeinsam gingen wir zur Eheberatung und es fühlte sich so an, als könnten wir wieder zusammenwachsen. Dann hatte mein Mann einen Herzinfarkt und seine Gesundheit wurde immer schlechter. Ich musste ihn pflegen.

In der Zeit merkte ich, dass ich ihm eigentlich nicht vergeben hatte. Immer wieder kamen mir Gedanken hoch, dass er meine Liebe und Fürsorge gar nicht verdient hat. Diese Gedanken bremsten meine Zuneigung aus und ich war nicht die liebevolle Ehefrau, die ich hätte sein können.

Eine lebensverändernde Entscheidung

Nach sechs Jahren versagten Roberts Nieren. Er bat mich, überprüfen zu lassen, ob ich als Organspender in Frage käme. Aber ich lachte nur. Das ging zu weit. Ich war nicht bereit war, ihm meine Organe zu geben.

Die Monate zogen ins Land und keine passende Niere tauchte auf. Und eines Tages machte mich Gott darauf aufmerksam, dass ich meinem Mann immer noch nicht vergeben habe. Da wurde mir bewusst, dass nun an der Zeit ist, endlich mit der Vergangenheit abzuschliessen.

Ich bat Gott, mir neue Liebe für meinen Mann zu schenken. Ich betete, dass er mir meinen Groll nimmt und mir hilft, ganz zu vergeben. Ich entschied mich für Vergebung und für Liebe.

Und dann beschloss ich, dem Mann, den ich liebe, meine Niere zu spenden. Sie passte zu hundert Prozent! Die Operation verlief positiv und Robert wurde schnell wieder völlig gesund.

Aber es kam noch besser. Er war so angerührt davon, dass ich ihm völlig vergeben habe, dass auch er Jesus kennenlernen wollte.

Auch in mir hat sich einiges verändert. Als ich anfing zu vergeben, konnten endlich meine alten Verletzungen heilen. Ich bin so dankbar, dass Gott unsere Ehe wiederhergestellt und meinen Mann geheilt hat. Wir wurden beide geheilt und konnten einen Neuanfang machen. Mit ihm in unserer Mitte ist unsere Ehe und die Liebe füreinander viel tiefer. Wir sind gespannt, was Gott noch mit uns vorhat.

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