Weg zum Glück

Von Gottes «Werkzeugen» Gebrauch machen

Acht Jahre lang lebte Ursula M. mit ihrer Tochter alleine, bevor sie sich im Sommer 2003 entschloss, auf Livenet.ch eine Kontaktanzeige aufzugeben. Schon immer hatte sie sich gewünscht, zu heiraten. Doch je mehr Zeit verstrich und je älter sie wurde, desto geringer erachtete sie die Chance, dass ihr Wunsch Wirklichkeit werden würde. Auf Ursulas Anzeige meldeten sich rund zehn Personen - darunter ihr heutiger Ehemann Peter M.
Ursula und Peter M. bei ihrer Hochzeit.

Ursula war es wichtig, einen aufrichtigen Partner zu finden. Und ausserdem sollte er Christ sein. Dieselben Kriterien zählten auch für Peter, der trotz einer gescheiterten Ehe wieder heiraten wollte. "Als Alleinstehender vermisste ich die gegenseitige Unterstützung, wenn's mal nicht so rund läuft im Leben." Der gebürtige Ostschweizer erzählt, weswegen ihn Ursulas Anzeige angesprochen hatte: "Ursula liebt es wie ich, draussen in der Natur zu sein und ausserdem fährt sie gerne Ski." Sie nahmen sich Zeit, einander in Ruhe kennenzulernen. Beide hatten in der Vergangenheit Enttäuschungen erlebt und bei Ursula kam die Verantwortung gegenüber ihrer damals elfjährigen Tochter hinzu, weswegen sie nichts überstürzen wollte.

Äusserlichkeiten sind zweitrangig

Peter weist auf die Vorteile von Kontaktanzeigen hin: "Man begegnet sich auf einer sachlichen Ebene. Gemeinsame Interessen stehen im Vordergrund." Äusserlichkeiten, die normalerweise bei den ersten Begegnungen zentral seien, treten in den Hintergrund. "Man kann offen über persönliche Einstellungen reden, weil beide wissen, worum es geht und weil beide den Wunsch auf eine feste Partnerschaft hegen", ergänzt Ursula. Dem ersten Treffen gingen ein reger elektronischer Briefverkehr und viele Telefonanrufe voraus. Obschon sie Fotos ausgetauscht hatten und bereits einiges voneinander wussten, waren sie vor dem ersten Treffen doch sehr nervös. "Wir empfanden zwar Sympathie füreinander, doch ob die Chemie stimmt, wussten wir nicht", erinnert sich der 48-Jährige.

Neuanfang auf gemeinsamem Fundament

Ihrem ersten Ausflug auf dem Niederhorn folgten viele weitere Wanderungen und lange Gespräche. "Ich glaube nicht an die Liebe auf den ersten Blick", sagt Ursula. Liebe sei etwas, das wachsen müsse. Während vier Jahren fuhren sie und ihre Tochter jedes Wochenende von Dotzigen im Berner Seeland ins Emmental, wo Peter wohnte. "Ich wollte nicht voreilig in ihre Nähe ziehen, nur um später, im Falle einer Heirat, wieder umzuziehen." Er schmiedete nämlich grössere Pläne. "Für mich war klar, dass es ein Neuanfang werden würde, wenn wir uns für eine gemeinsame Zukunft entscheiden würden." Dabei weist er auf das Einfamilienhaus, das sie vor zwei Jahren im Hinblick auf ihre Hochzeit bauen liessen.

Ein "göttliches Zeichen" sei ihrem Heiratsentschluss nicht vorausgegangen. Neben den Gefühlen, die sie füreinander entwickelt hatten, sei es vielmehr das Wissen um das gemeinsame Fundament in Jesus Christus gewesen, das schliesslich den Ausschlag gegeben hatte. "Auch die Tatsache, dass unsere Lebensgeschichten Unvollkommenheiten aufweisen, bildete ein verbindendes Element", erinnern sich die Eheleute.

Gewinn trotz Kompromissen

Das Zusammenleben unter einem Dach war für Ursula eine Umstellung. "Da wir uns aber schon lange gekannt hatten, gewöhnten wir uns schnell aneinander." Ihrer Meinung nach hat auch das Alter dazu beigetragen, gegenüber den Eigenheiten des anderen toleranter zu sein. "Wenn man älter ist, weiss man sowohl um die eigene Unvollkommenheit als auch um die des anderen." Die 44-Jährige fährt fort: "Entweder man nimmt einander wie man ist oder man lässt es bleiben." Mit dem Umzug ins Seeland musste der Elektroingenieur zudem einen längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen und von der geliebten Bergsicht Abschied nehmen. Trotzdem ist er überzeugt, dass er mit diesem Entscheid viel gewonnen hat; im Unterschied zu früher seien ihm Beziehungen zu anderen Menschen und das Gemeindeleben wichtig geworden. "Meine Frau ist ein Beziehungsmensch und in dieser Gegend fest verwurzelt. Das hat mir geholfen, mich so zu sagen mitzuverwurzeln."

Aktiv werden!

Mit ihrer Geschichte möchten Ursula und Peter anderen Menschen zeigen, dass auch ein gutes und schönes Leben führen kann, wer einmal im Leben gescheitert ist. "Gerade auf dem Land sind ‚Heile-Welt-Vorstellungen' nach wie vor weit verbreitet und wenn schwierige Zeiten herrschen, wagt man nicht, darüber zu reden." Wichtig sei aber, dass man seine Anliegen wenn immer möglich kommuniziert. Dass sich dies bewährt, zeigte sich auch im Falle der Kontaktanzeige. "Gott gibt uns ‚Werkzeuge', wie zum Beispiel das Internet, in die Hand. Wir dürfen nicht die Hände in den Schoss legen und Gott verantwortlich machen, wenn sich an unserer Situation nichts ändert."

Das Ehepaar empfiehlt diesen Weg allen Personen, die sich mit der Partnersuche schwer tun. "Das Internet ermöglicht eine zielgerichtete und effiziente Suche. Jeder andere Weg", ist Peter überzeugt, "gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen." Ursula räumt ein, dass der Schritt, ein Inserat aufzusetzen, Mut erfordert. "Doch ich bin überzeugt, dass wir im Leben etwas wagen sollten." Man dürfe aber nicht ungeduldig werden, fügt sie hinzu. Dies sei zwar für sie nicht immer einfach gewesen, aber im Laufe ihres Christseins habe sie "Gottes Fahrplan" vertrauen gelernt.

Datum: 26.10.2009
Autor: Patricia Sandrieser
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service